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Integrierte kommunale Strategien zur Gesundheitsförderung und Prävention

Kommunale, lebensphasenübergreifende Gesundheitsstrategien (auch „Präventionsketten“ genannt) sollen die Voraussetzungen für ein möglichst langes und gesundes Leben für alle Menschen der Kommune verbessern, unabhängig von der jeweiligen sozialen Lage. Die Gesundheitsstrategien schaffen den Rahmen, um die auf kommunaler Ebene verfügbaren Unterstützungsangebote öffentlicher und privater Träger zusammenzuführen und sie über Altersgruppen und Lebensphasen hinweg aufeinander abzustimmen. Ziel ist, die verfügbaren Mittel wirkungsvoller einzusetzen und wichtige Voraussetzungen für gesunde Lebensbedingungen unabhängig von der sozialen Lage zu schaffen.

"Präventionsketten sind ein wichtiges Element kommunaler Infrastruktur der sozialen Daseinsvorsorge, Gesundheitsförderung und Prävention. Davon zeugen zahlreiche kommunale Beispiele und zunehmend ganze Programme der Bundesländer. Ziel von Präventionsketten ist ein gesamtstrategisches Vorgehen zu einer systematischen, ressort- und arbeitsfeldübergreifenden Vernetzung von Gremien, freien Trägern, öffentlichen Institutionen und Zivilgesellschaft durch wirkungsvolle Verbindung und Abstimmung. Dazu wird ein Veränderungsprozess im kommunalen Unterstützungssystem angestoßen, bei dem sowohl die Zusammenarbeit der relevanten Akteur*innen als auch konkrete Angebote gemeinsam bedarfs- und bedürfnisgerecht weiterentwickelt werden."

Quelle: Richter-Kornweitz, A., Holz, G. & Kilian, A. (2023). Präventionskette – Integrierte kommunale Gesamtstrategie zur Gesundheitsförderung und Prävention. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden.

Kommunale Gesundheitsförderung verbessert die Gesundheit der Bevölkerung und erhöht die Chancengerechtigkeit und macht Gemeinden, Städte und Landkreise für alle attraktiv. Sie fördert ein neues Miteinander zwischen verschiedenen Verwaltungsressorts sowie zwischen Haupt- und Ehrenamt, ist eine nachhaltige Investition und macht bereits bestehendes Engagement sichtbar und knüpft daran an. Kommunale Gesundheitsförderung sensibilisiert und motiviert Bürger*innen.

Das Präventionsnetz: ein Konzept für die zweite Lebenshälfte
Das Präventionsnetz denkt das Konzept einer Präventionskette für die zweite Lebenshälfte weiter. Es versucht die Komplexität des Älterwerdens aufgreift und anders als die Präventionskette, keiner Chronologie zu folgen. Es ähnelt vielmehr einem „Spinnennetz“, welches an verschiedenen Punkten zu unterschiedlichen Zeiten im Leben ansetzt. Es ist eine besondere Struktur, die es möglich macht, die herausfordernden Übergänge  des Älterwerdens abzubilden, bewältigbar zu machen oder sogar zu reduzieren. Die jeweiligen Ereignisse sind dabei ungewiss und nicht vorhersagbar.
Das Präventionsnetz ist eine nachhaltige, bereichsübergreifende, gut aufeinander abgestimmte vernetzte Struktur, die optimalerweise alle Lebensbereiche älterer Menschen abdeckt, um den Bedarfen und Bedürfnissen Älterer vor Ort gerecht zu werden. Dabei verfolgt sie über unterschiedliche Akteure (u.a. aus den Bereichen der medizinischen Versorgung und Pflege, der Prävention, sowie auch Kultur, Wirtschaft und Soziales) das gemeinsame Ziel die regionale Versorgung und Gesundheitsförderung zu verbessern.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Gesundheitsförderung bei älteren Menschen.